Die Zeit verwandelt uns nicht.
Sie entfaltet uns nur.
Indem
man es nicht verschweigt, sondern aufschreibt, bekennt man sich zu
seinem Denken, das bestenfalls für den Augenblick und für den Standort
stimmt, da es sich erzeugt. Man rechnet nicht mit der Hoffnung, dass
man übermorgen, wenn man das Gegenteil denkt, klüger sei. Man ist, was
man ist. Man hält die Feder hin, wie eine Nadel in der Erdbebenwarte,
und eigentlich sind nicht wir es, die schreiben; sondern wir werden
geschrieben. [...]
Die Zeit?
Sie wäre damit nur
ein Zaubermittel, das unser Wesen auseinander zieht und sichtbar
macht, indem sie das Leben, das eine Allgegenwart alles Möglichen ist,
in ein Nacheinander zerlegt; allein dadurch erscheint es als
Verwandlung, und darum drängt es uns immer wieder zur Vermutung, dass
die Zeit, das Nacheinander, nicht wesentlich ist, sondern scheinbar,
ein Hilfsmittel unsrer Vorstellung, eine Abwicklung, die uns
nacheinander zeigt, was eigentlich ein Ineinander ist, ein Zugleich,
das wir allerdings als solches nicht wahrnehmen können, so wenig wie
die Farben des Lichtes, wenn sein Strahl nicht gebrochen und zerlegt
ist.
Max Frisch, Tagebuch 1946 - 1949, p18 (Suhrkamp Verlag)
English translation
in others' words:
a growing collection of texts and stories
they interact
resonate
let me muse and think
describe perceptions I find stimulating
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What is important is what cannot be said, the white space between the words. The words themselves always express the incidentals, which is...
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In his first summer, forsaking all his toys, my son would stand rapt for near an hour in his sandbox in the orchard, as doves and redwings ...
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[...] I don't really get any pleasure out of beating other people. I agree that it's right and proper to do the best you can in a r...