In gewissem Grad sind wir wirklich das Wesen, das die andern in uns hineinsehen, Freunde wie Feinde. Und umgekehrt! auch wir sind die Verfasser der andern; wir sind auf eine heimliche und unentrinnbare Weise verantwortlich für das Gesicht, das sie uns zeigen, verantwortlich nicht für Ihre Anlage, aber für die Ausschöpfung dieser Anlage. Wir sind es, die dem Freunde, dessen Erstarrtsein uns bemüht, im Wege stehen, und zwar dadurch, daß unsere Meinung, er sei erstarrt, ein weiteres Glied in jener Kette ist, die ihn fesselt und langsam erwürgt. Wir wünschen ihm, daß er sich wandle, o ja, wir wünschen es ganzen Völkern! Aber darum sind wir noch lange nicht bereit, unsere Vorstellung von ihnen aufzugeben. Wir selber sind die letzten, die sie verwandeln. Wir halten uns für den Spiegel und ahnen nur selten, wie sehr der andere seinerseits eben der Spiegel unsres erstarrten Menschenbildes ist, unser Erzeugnis, unser Opfer-.
Max Frisch, Tagebuch 1946 - 1949, S. 33, (Suhrkamp Verlag)
English translation
in others' words:
a growing collection of texts and stories
they interact
resonate
let me muse and think
describe perceptions I find stimulating
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What is important is what cannot be said, the white space between the words. The words themselves always express the incidentals, which is...
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In his first summer, forsaking all his toys, my son would stand rapt for near an hour in his sandbox in the orchard, as doves and redwings ...
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[...] I don't really get any pleasure out of beating other people. I agree that it's right and proper to do the best you can in a r...